1998 / 14  - 101

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14. Auszug aus dem Urteil der ARK vom 31. Juli 1998
      i.S. X., Türkei



Grundsatzentscheid:[1]
Art. 66 Abs. 1 Bst. b VwVG: Gutheissung einer Individualbeschwerde durch den UN-Ausschuss gegen die Folter (Committee against torture, CAT).

1. Die Gutheissung einer Individualbeschwerde gemäss Art. 22 FoK durch das CAT stellt keinen selbständigen Revisionsgrund dar. Art. 66 Abs. 1 Bst. b VwVG weist diesbezüglich weder eine echte noch eine unechte Gesetzeslücke auf (Erw. 5).

2. Dieser Umstand schliesst hingegen nicht aus, dass neue erhebliche Tatsachen beziehungsweise Beweismittel im Rahmen eines Beschwerdeverfahrens vor dem CAT oder als Ergebnis eines solchen beigebracht werden können, welche für eine Neubeurteilung unter revisionsrechtlichen Gesichtspunkten (Art. 66 Abs. 2 Bst. a VwVG) von Bedeutung sind oder welche durch das BFF im Rahmen einer Wiedererwägung oder eines neuen Asylgesuches (Art. 16 Abs. 1 Bst. d AsylG) zu prüfen sind. Dabei ist den Feststellungen des CAT, wonach der Vollzug der Wegweisung ins Heimatland unzulässig ist, Rechnung zu tragen (Erw. 6).




Décision de principe : [2]
Art. 66, 1er al., let. b PA : admission d'un recours individuel par le Comité des Nations-Unies contre la torture (Committee against torture ; CAT).

1. L'admission par le CAT d'un recours individuel en application de l'article 22 Conv. torture ne fonde pas en elle-même un motif de revision. L'article 66, alinéa 1, lettre b PA ne présente à cet égard ni lacune proprement dite ni lacune improprement dite (consid. 5).

[1]    Entscheid über eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung gemäss Art. 12 Abs. 2 und 6 VOARK.
[2]    Décision sur une question juridique de principe selon l'article 12, 2e et 6e alinéa, OCRA.